Hallo Reisende,
ja - hoffentlich schreibt der endlich mal wieder was... Mal etwas mehr, als diese bloße Aneinanderreihung von Gedankenfetzen... Da kann ja jeder kommen...
Schreibt Quatsch in ein paar Reihen
Nein Verse - ihr müsst verzeihen
und zwingt's dann -
so soll's doch scheinen -
sich alles
irgendwie zu reimen...
Geht doch viel zu schnell - damit macht er's sich zu einfach... Lass' mich mal auf die Uhr schauen: nichtmal 90s... Tststs - das soll Kunst sein? Nee - da sind die Leute schon (V)Erfolgsverwöhnter...
[...] Letztendlich ist fragwürdig, worüber man zuerst sinnieren sollte: dass ich ausgeprägt mit mir selbst rede (oder doch dem lyrischen Ich vielleicht?) - oder dass ich neuerdings wieder "schreibe"? Nach 3 Jahren Pause... Ist das ein gutes Zeichen? Ich denke schon - wahrscheinlich eine Art Zurückfinden an die eigenen Gefühle, die sich des Berufes Willen in die hinterste Ecke des Ich's zurückgezogen haben... *man* - da kommen mir im Kopf gerade so viele Gedanken, wie soll ich diese bloß vernetzt zu Papier (in Pixel?) bekommen? Da mischen sich Leseeindrücke von Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür" mit Songtexten von Saltatio Mortis - seltsam...
Andererseits: Beides sehr lohnend sich einmal näher damit zu beschäftigen... Vielen Leuten ist Borchert leider in der Schule mit Zwangsinterpretationen von "Nachts schlafen die Ratten doch", "Das Brot" oder "An diesem Dienstag" ausgetrieben worden... Erstens immer nur der harte Stoff, wo man in der Schule doch noch so garnichts vom Leben weiß - und dann dieses kaputtdiskutieren... Nicht argumentativ begründet, sondern so wie es der Lehrer hören will. Da freue ich mich immer, dass ich an der Uni bin: Solange ich es begründen kann, kann ich mit Thesen um mich schmeißen wie ich nur will... WENN ich es begründen kann...
Sicherlich kann man das in der Schule noch nicht - aber da bin ich ja nun einige Zeit auch nicht mehr... Und trotzdem kommt es einem manchmal fast wie gestern vor... Ich denke, man würde heute in der selben Situation Vieles anders machen und sehen.... Obwohl: Dann wäre man auf jeden Fall nicht so erfolgreich gewesen... Die meisten Lehrer mögen diskutierende Schüler meiner Erfahrung nach überhaupt nicht... Zmindest wenn sie da diskutieren, wo's nicht absichtlich in der Aufgabenstellung vorgesehen ist... Humanstische Bildung - ach iwo!
Aber zurück zu Wolfgang Borchert... Ich frage mich schon seit längerem wie ich ihn so einordnen soll... Sicherlich - Trümmerliteratur "na klar!" - aber was wäre ohne Krieg gewesen? Ich denke die ganzen Erzählung um "Die Hundeblume" deuten eher auf den Expressionismus hin... Jar - kann man wohl so sagen....
Wer mich länger kennt (und vor allem gut), wird schon gemerkt haben, dass ich einen starken Faible für expressionistische Literatur und Kunst (oder die Architektur!) habe... Manchen ist das alles zu verdreht und unreal (muss ich immer real sein?) - ich ecke ja auch oft damit an, wenn ich von meiner Vorliebe zu Kafka erzähle... Aber der wird ja in der Schule auch kaputtunterrichtet...
Dabei es gibt es da so viele schöne Texte - wobei schön natürlich immer im Auge des Betrachters liegt... Ich lese lieber von den tiefen Empfindungen der Menschen - lieber als Beschreibungen der Umwelt... Die kann ich selbst warnehmen...
In diesem Sinne...
Doch meine Welt ist finster und kaltSaltatio Mortis: "Junges Blut"
Furcht ergreift den, der mich spürt
ich komm zu dir und das schon bald,
weil meine Schönheit dich verführt
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