Freitag, 28. Juni 2013

Bremen-Hastedt

Wie oft bin ich diesen Weg gegangen. Diese verhassten roten Pflastersteine, die bei jedem kleinsten Regen so unmöglich glitschig werden. Im Winter beisst der Wind hier besonders stark, schließlich sind die Häuserfronten alle brav nach Lineal ausgerichtet. "Dafür schützt uns die Straße vor Oststurm!" - das ich nicht lache?! Es ist eine verhasste Straße, die mir über 5 Jahre vor Augen geführt hat, dass ich in meinen Leben nur auf dem Weg bin und das Ziel, wenn auch nur knapp 30min entfernt, erst nach 11 1/2 Semestern erreichen werde. Die selbe Straße, die mir bei jeder Heimkehr in den Albtraum vor Augen geführt hat, wohin ich eigentlich gehöre - aber nicht sein darf.

Es ist eine Ironie diese Straße nun so losgelöst gehen zu können, dabei die Musik der schweren Jahre in den Ohren. Da ist keine Unsicherheitsangst mehr, in die ich zurückkehre. Da ist Hoffnung und Heimat. Noch nicht, aber bald!

Mittwoch, 26. Juni 2013

Wieder-Sehen


Ich bekomme auf meine älter-werdenden Tage wohl doch noch eine objektivere Sicht auf die Menschen und Geschehnisse, die mich auf meinem steinigen Weg des Erwachsendwerdens begleitet haben. Rückblickend ist es neben dem damals nur empfundenen Schmerz einfach schön, so wundervolle Stunden verbracht und so intensive Erfahrungen gesammelt zu haben. Es ist umwerfend, wie entflammbar die junge Seele in einem war.

Wieder-Sehen
*7. März 2006
Wir sehen uns zwar permanent,
Doch sind wir dabei stets getrennt,
Denn zur früh’ren Zweisamkeit
Sind weder Du noch ich bereit.

Doch bin ich mir ein manches Mal
- Und dann wird diese Nacht zu Qual -
Nicht immer so ganz bewusst
Ob alles denn so kommen muss.

Es war doch eine schöne Zeit,
Kein Zwang und Furcht so weit und breit,
Wenn wir gemeinsam und doch allein
Wagten eins statt zwei zu sein…

Zu Lieben hast Du mich gelehrt
Und ich zeigte Dir der Liebe Wert:
Wie man dem Andren ganz vertraut
Und Träume auf die Liebe baut…

Gemeinsam floh’n wir in die Nacht,
Denn sie schien nur für uns gemacht,
Nur dort an Deiner Brust allein,
Konn’t ich mal gänzlich sorglos sein.

Im Gegenzug für dieses Glück,
Gab ich Dir Sicherheit zurück,
Die Du trotz Deiner vielen Gaben,
Wohl niemals hast so tief erfahren…


Und so kann ich es nicht verstehen
Dass Wir uns nicht einfach wieder-sehen
Und wie damals alles wagen
Und noch einmal ganz neu starten.

Dienstag, 25. Juni 2013

Ich habe ein paar Fragmente gefunden - Gedankensplitter in der Trostlosigkeit der letzten Jahre. Erinnerungen an den Sommer vor dem Knall, einem Sommer der Verzweiflung, Unsicherheit und des Höhenflugs. Es fühlt sich so anders an. Damals dachte ich doch, dass das Damals einen mit seinen Problemen schier aufzufressen drohte, dabei waren das in ihrer Winzigkeit Probleme, die ich Jahre später nicht einmal mehr wahrnehmen sollte.

In den Gefühlsfragmenten finde ich einen unberührten Menschen, der sich gerade Mann geworden in seiner träumerischen Art verspielt nach dem Leben sehnte. Und genau das bekam. Schneller, ungedämpfter, direkter und alle Problemen des Erwachsenwerdens und der Abschiede von Mittzwanziger-bis-anfangdreißiger-Zeit auf wenige Jahre komprimiert. Gespickt mit interessanten, schmerzvollen und intensiven kurzen wie langen zwischenmenschlichen Erfahrungen, die mich noch heute in Momenten der Ruhe bei einem guten Rotwein positiv wie negativ heimsuchen und mich alte Schuhkartons aus ihren Verstecken kramen lassen. Aber auch diese Erinnerungen werden mit jeder Wiederholung schwächer, einige Gegenstände scheinen gar ihre Bedeutung verloren zu haben.

Glücklicherweise bleibt die Musik als Gedächnis erhalten und erzeugt - auch im Alltag - (endlich wieder nach den letzten graustumpfen Jahren) einen wohligen Schauer.

Und neben den Schmerzen und Enttäuschungen bleibt festzustellen, dass es auf dieser Welt doch eine Vielzahl wunderbarer Menschen gibt.

Dienstag, 18. Juni 2013

Es ist so komisch, die Zeit so aufbrechend, der Wind so frisch. Da ist Alter und Jugend, Angst, Hoffnung und einfach nur Glück. Da ist Schmerz und Trauer, da ist ein Ausweg.