Hallo Reisende,
da gibt es ein Thema, das mich schon länger beschäftigt - guess what?! Ihr habt es erraten - naja das ist bei der Überschrift ja auch garnicht so schwer... Männerbilder... Jetzt kommt kein übertriebener Essay oder eine theoretische Abhandlung, kein Gleichberechtigungsdemoaufruf oder ein Emanzipationspamphlet... Nein nein - nur ein paar Gedanken... Normale Gedanken hoffe ich doch ;) Wobei - was normal ist liegt ja auch immer im Auge des Betrachters... Wie sonst erklärt man sich den enormen Zuspruch zur BDSM-Szene? Wenn man nur einfach mal die Entwicklung im Umgang mit Sex und dem ganzen Umfeld drummherum betrachtet - wie liberal wir (zum Glück) geworden sind... Und dennoch halten sich andererseits hartnäckig Homophobie und der ganze Kram...
Womit wir schon beim Thema wären: Männer-(genauer gesagt Rollen-)-Bilder und Sexismus... Dazu die Frage: Gehört das beides zusammen oder kann ich das trennen
Kann ich eine klare gesellschaftliche Teilung in Mann und Frau (natürlich mit den entsprechenden Rollenbildern - prost!) und gleichzeitig eine vollständige "ent-sexzierte" (man bemerke die Parallelen zum Wort "entnazifizieren" - hach, ich liebe Neologismen) Beziehung haben? Kann ein Mensch überhaupt komplett sexfrei leben? Also in Bezug auf auf den englischen Begriff sex, der ja auch die ganze Genderproblematik miteinschließt... Rollenbilder, Aussehen, Auftreten und so - nicht nur den puren Akt...
Oder - wenn wir annehmen ein Mensch kann ein asexuelles Leben führen - und es gibt ja so einige Menschen, die so leben - geht das dann mit der klaren Zuordnung zu einem Geschlecht? Für mich selbst gelten ja sowieso eher "normale" Maßstäbe, führe ich doch ein (hetero-)sexuelles Leben und denke auch in meiner äußeren Erscheinung (jaha - auch trotz der langen Haare) schon ein wenig männlich zu wirken... (auf das ganze Thema Männlichkeit und lange Haare gehe ich mal nicht ein, die Diskussion musste ich früher auf dem Dorf doch sehr oft führen...)...
Da fallen mir noch zwei weitere Aspekte ein: Vor einiger Zeit stand in der ZEIT etwas von einem männlichen Model, dass neuerdings für die weiblichen! Modekollektionen gebucht wird, da es die besseren Körperproportionen hat und dieser androgyne Typ sehr gefragt ist. Das ganze gab es andersherum in den 80er schon einmal ( -> Eurythmics) und auch (fairerweise hätte ich sie zuerst nennen sollen) Marlene Dietrich wurde ein zu männlicher Kleidungsstil vorgeworfen... Aber - "so what!", ich studiere Maschinenbau und komme vom Dorf, da kenne ich mich gezwungenermaßen mit männlichem Kleidungsstil an Frauen aus... Soll keine Kritik sein - ich bin (als "Grufti") der letzte, der Kleidungsstile kritisiert (außer sie sind schlecht umgesetzt - aber das ist ein anderes Thema)...
Die momentane Entwicklung ist aber ja in eine ganz andere Richtung, die vielleicht auch mit dem "Mager-Ideal" zusammenhängt - schauen wir uns doch mal die Models oder Schauspieler an... Zumeist sind das sehr hagere Männer - frei jeglicher Körperbehaarung, dünn, durchtrainiert... Nicht unbedingt sehr muskolös, aber trainiert (auf altdeutsch wohl "drahtig" - jawohl mein Führer...)... Manchmal bin ich mir aber auch nicht sicher, ob die "entsprechenden Körper" wirklich trainiert worden, oder da einfach jemand eine durchschnittliche natürliche Muskulatur hat und sich auf den gewünschten Erfolg herunterhungert... Manchmal vermisse ich Schauspiele wie Harrison Ford in modernen Filmen... Versteht mich nicht falsch, ich will hier keine Lobpreisungen auf "die haarigen 70er" machen, aber manchmal wünscht man sich schon soeinen richtigen Held...
Der einfach immer gut aussieht, ordentlich Prügel einsteckt, schwitzt und auch dreckig wird... Aber dabei auch charismatisch ist... Eben der Indiana Jones (merkt man, dass ich die Filme als Kind gerne geschaut habe?) und nicht Arnold Schwarzenegger... Mhhh - aber wo ich das grade noch einmal so lese - wir haben doch noch einige Schauspieler, die so spielen (auch wenn sie älteren Semesters sind) -> Bruce Willis und Jason Statham zum Beispiel...
Aber naja - so ist das nunmal... Zugeben will das glaube ich keine Frau, aber irgendwie üben diese androgynen Männer schon einen enormen Reiz aus... Schon komisch - wenn ich anbiete mir 15kg runterzuhungern und mit dem Training aufzuhören ernte ich nur Kopfschütteln... Die vestehe mal jemand - diese Frauen ;)
Muss ich doch in diesen alten Beitrag noch ein "edit" einschieben, da einige meiner vorschnell preisgegebenen Gedanken evtl. falsch verstanden werden könnten:
Ich bin ein Mensch, der auch - und vor allem - aufgrund seiner Verwurzelung in der Szene nicht so stark in konventionellen Schienen denkt wie die breite Masse. Ich bin großer Verfechter der Persönlichkeitsrechte und der Selbstbestimmung über den eigenen Körper. Ich weiß, was es heißt deswegen anzuecken und wie man beispielsweise nur aufgrund seiner Haare abgestempelt werden kann und von vielen Aktionen von vornherein ausgeschlossen - nur weil man sich nicht an die Normen hält... Wobei auch immer die Frage ist, wer die denn überhaupt einmal aufgestellt hat.
Unter die Selbstbestimmung fällt für mich selbstverständlich auch die eigene Sexualität - da gehe ich auch mit meinen Vorlieben nicht immer mit der breiten Masse - auf Details möchte ich mal verzichten... Dort sind aber sicherlich auch einige Praktiken dabei, für die man mich vor 150 Jahren mit dem Verdacht auf Schwachsinn eingewiesen hätte. Und selbstverständlich gilt diese Selbstbestimmung auch für die Wahl der Sexualpartner - als Humanist kann ich keinerlei Gründe finden, die gegen eine gleichgeschlechtliche Orientierung sprechen. Solange natürlich alles in Einvernehmlichkeit geschieht... Aber das ist ja immer das höchste Gebot!
Und zu meiner persönlichen Körperform, da mir hier ja indirekt Fettigkeit vorgeworden wurde: Ich bin selbst "in meiner natürlichen Form" ein sehr schlanker Mensch (auch und vor allem vom Knochenbau). Ich weiß, dass auch sehr schlanke Menschen (da gab es mal eine Einteilung der Statur) deutlich Muskeln aufbauen können... Dauert manchmal leider länger - ich merke das 2-3x die Woche... Es ist ohne Probleme möglich 15kg Muskeln draufzupacken - das habe ich bei mir gesehen... Dann entspricht man zwar optisch nicht mehr dem "alten" Bild - bleibt aber - vor allem Innerlich! - immernoch der zierliche Mann.. Insofern kritisierte ich eher, dass in der Medienlandschaft auch bei den Männern nun nur noch ein Typ dargestellt wird - das kotzt mich bei den Frauen schon immer an...
Schon klar, dass die Dicken immer so tun, als hätte man keine Muskeln, wenn man sehr schlank ist.
AntwortenLöschenFaktum ist, dass heute viele Nachkommen der Dicken durch die Fehlernährung ein verengtes Skelett haben. So einer kann nichts dafür, und kann genau so Muskeln aufbauen, sieht dann aber trotzdem nicht aus wie Harrison Ford.
Leider werden das immer mehr. Und selbst nach Umstellung auf natürliche Ernährung kann das Generationen dauern, bis der genetische Schaden behoben ist ... nur dass man nicht verhindern kann, dass durch die Partnerwahl der Nachkommen immer wieder "schlechte" Gene dazukommen.
Fazit: Sie werden sich an den Anblick von Menschen mit schmalem Skelett, wie ich es bin, gewöhnen müssen, denn es nimmt immer mehr zu. Daran, dass wir von euch als "magersüchtig" beschimpft werden, haben wir uns schon gewöhnt ... die Dicken müssen halt über irgendwas schimpfen, um von den eigenen Makeln abzulenken.
"Faktum ist, dass heute viele Nachkommen der Dicken durch die Fehlernährung ein verengtes Skelett haben."
AntwortenLöschenEiner von uns beiden ist dumm.
Seit wann schädigt meine Ernährung meine Nachkommen? Werden die Gene zusammen gequetscht?
Und wie viel müssen die Kinder von dicken Eltern dann essen, um auch so dick zu werden (was ja oftmals der Fall ist)?